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Mittwoch, den 02. Dezember 2009 um 02:15 Uhr

Resistente Staphylokokken: Millionen für Infektionsforscher

Resistente Bakterien mit Antikörpern bekämpfen: Dieses Ziel verfolgt ein Firmengründungsteam von der Uni Würzburg. Der Bund fördert die Gruppe mit rund drei Millionen Euro.
Die Wissenschaftler von der Universität haben sich am GO-Bio-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt. Für die millionenschwere Förderung wurden neben ihnen fünf weitere Teams aus Rostock, Berlin, München, Ulm und Bonn ausgewählt. Die Konkurrenz war groß; beworben hatten sich insgesamt 54 Antragsteller.

Resistente Bakterien bedrohen Menschenleben
Hintergrund des Würzburger Projekts: In Europa erleiden pro Jahr mehr als vier Millionen Patienten eine Infektion, während sie im Krankenhaus liegen - denn geschwächte Menschen sind dafür anfälliger als gesunde. Verantwortlich für die so genannten Krankenhausinfektionen ist meistens die Bakterienart Staphylococcus aureus.

Für die Patienten kann eine solche Infektion lebensbedrohlich sein, denn die Behandlung gestaltet sich zunehmend schwieriger. Der Grund: Bis zu 50 Prozent der Erreger sind inzwischen unempfindlich gegen Antibiotika, und wirksame Behandlungsalternativen gibt es bislang kaum.

Antikörper verhindert schwere Infektionsverläufe
Antibiotikaresistente Bakterien mit Antikörpern zu bekämpfen: Diese Idee verfolgen Würzburger Wissenschaftler um Privatdozent Dr. Knut Ohlsen vom Institut für Molekulare Infektionsbiologie und Dr. Udo Lorenz von der Chirurgischen Klinik I schon seit einigen Jahren.

Ihr Firmengründungsteam SmartmAb arbeitet an einer neuen Immuntherapie zur Behandlung von Krankenhausinfektionen mit resistenten Staphylococcus-aureus-Bakterien. Die Wissenschaftler verfügen über Antikörper aus Mäusen, die spezielle Proteine der gefährlichen Bakterien angreifen. Mit ihnen ließen sich im Tiermodell schwere Infektionsverläufe verhindern und die Sterblichkeitsrate senken.

Etappenziel: Erste klinische Prüfung als Medikament
Den Mausantikörper mit der finanziellen Förderung vom BMBF für den Einsatz am Menschen weiterzuentwickeln, bis hin zur ersten klinischen Prüfung als Medikament: So sieht das Ziel der Wissenschaftler aus.

Die folgenden Schritte bis zur Marktreife wollen sie mit einem Partner aus der Pharmaindustrie tun. Langfristig ist die Gründung eines Unternehmens geplant, das - aufbauend auf den ersten Antikörpern - weitere Immuntherapeutika gegen Infektionserreger erarbeiten soll.

Den ganzen Artikel finden Sie unter:

http://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/meldungen/single/artikel/millionen/

Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg  (11/2009)

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