Volltextsuche

Top Suchbegriffe



Dienstag, den 13. Juni 2017 um 09:13 Uhr

Die Vielfalt der Genome wirbelloser Tiere

Wissenschaftler wollen im Rahmen eines neuen EU-Projekts einen tieferen Einblick in die genetischen Codes wirbelloser Tiere gewinnen. Dies könnte dazu beitragen, künftig deren Ressourcen besser für biotechnologische Anwendungen zu nutzen.

Mehr als 95 Prozent aller Tierarten der Erde gehören nicht zu den Wirbeltieren, zu denen auch die Menschen gehören, sondern zu den sogenannten "Wirbellosen", rund 1,2 Millionen Spezies sind bisher bekannt. „Trotzdem weiß man über die Genome dieser riesigen Gruppe bisher überraschend wenig“, sagt Professor Gert Wörheide vom Department für Geo- und Umweltwissenschaften und GeoBio-Center der LMU. Im Rahmen des neuen EU-Doktorandennetzwerks “Comparative genomics of non-model invertebrates” (“IGNITE”), das von Wörheide koordiniert wird, will ein internationales Forscherteam nun das Wissen über die Vielfalt der Genome der Wirbellosen entscheidend erweitern und so dazu beitragen, deren genetische Ressourcen besser für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Materialien zu nutzen.

Wirbellose Tiere spielen für die Funktion der meisten Ökosysteme eine entscheidende Rolle, unter anderem bei der Bestäubung von Blüten durch Insekten, um nur ein Beispiel zu nennen. Außerdem produzieren wirbellose Tiere wirtschaftlich wichtige Biostoffe und zahlreiche bioaktive Substanzen, die etwa für die biomedizinische Forschung interessant sind. Die Fähigkeiten und Eigenschaften eines Organismus werden durch seine genetische Ausstattung, sein Genom, bestimmt. Gleichzeitig ermöglicht der Vergleich ihrer Genome einen Einblick in die Evolution der Tiere. „Sowohl um die Stammesgeschichte der wirbellosen Tiere aufzuklären, als auch um ihre ökologische und sozio-ökonomische Bedeutung einzuschätzen, brauchen wir mehr Einblick in die Zusammensetzung und Struktur ihrer Genome“, sagt Wörheide. Im Rahmen des neuen Netzwerks werden weltweit führende Experten aus Europa interdisziplinär zusammenarbeiten, um diese Lücke zu schließen. Dazu wollen die Wissenschaftler sowohl neue Daten erheben, insbesondere für bisher unterrepräsentierte Gruppen, als auch neue innovative Analysemethoden entwickeln.


Den Artikel finden Sie:

http://www.uni-muenchen.de/forschung/news/2017/woerheide_itn.html

Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München (06/2017)
Bild: G. Wörheide

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.