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Montag, den 09. August 2010 um 05:42 Uhr

Untersuchung von Gegenständen aus Gummi

In Gummi aus Naturkautschuk sind lösliche Proteine enthalten, die heftige allergische Reaktionen auslösen können. Der Gehalt an Proteinen ist dabei von der Qualität der Herstellung abhängig. Am CVUA Stuttgart werden daher regelmäßig Gummiprodukte untersucht.
Handschuhe und auch Erotikbekleidung erweisen sich hierbei als unproblematisch. Fitnessbänder aus Latex waren jedoch in den vergangenen Jahren häufig hoch mit Proteinen belastet. Untersuchungen aus dem Jahr 2010 zeigen jedoch, dass sich auch hier die Lage verbessert hat.

Grenzwerte sind Mangelware

Für die Herstellung von Gummi aus Naturkautschuk wird der Milchsaft (Latex) des Kautschukbaumes gesammelt. Durch den Zusatz von Vulkanisationsmitteln und anderen Chemikalien, wird aus dem Milchsaft das für seine hohe Elastizität bekannte Gummi hergestellt. Der natürlich gewonnene Milchsaft enthält Proteine, die eine allergische Reaktion auslösen können. Diese Proteine können während des Herstellungsprozess z.B. durch Auswaschen entfernt werden. Im Bereich der Medizin sind die Latexallergie und ihre z.T. schwerwiegenden Folgen seit längerem bekannt. So kann eine Operation, die unter Verwendung von ungeeigneten, also stark proteinhaltigen Gummihandschuhen durchgeführt wird, zu einem allergischen Schock mit Todesfolge führen. Für Handschuhe des Medizinbedarfs besteht daher ein Grenzwert von maximal 30 mg Protein pro kg Latex.

Für Bedarfsgegenstände mit Hautkontakt, wie z.B. Haushaltshandschuhe gibt es dagegen keinen Grenzwert. Der Gehalt soll jedoch nach der „21. Empfehlung für Materialien mit Lebensmittekontakt“ des Bundesinstituts für Risikobewertung so weit wie möglich minimiert werden. In Deutschland hat man sich auf einen technischen Richtwert von 200 mg/kg geeinigt. Außerdem müssen Produkte, die aus Naturkautschuklatex hergestellt wurden, mit folgendem Hinweis versehen sein: „Das Erzeugnis ist unter Verwendung von Naturkautschuklatex hergestellt, der Allergien verursachen kann.“ Bei Produkten aus Naturkautschuk sind die Bedarfsgegenstände oder ihre Verpackung mit folgendem Hinweis zu versehen: „Das Erzeugnis ist unter Verwendung von Naturkautschuk hergestellt."

Unsere Untersuchungsergebnisse der vergangenen Jahre

In den Jahren 2005 bis 2009 wurden hauptsächlich Fitnessbänder aus Latex, Latex-Haushaltshandschuhe und Latexbekleidung untersucht.

Wie aus der Grafik zu erkennen ist, ist die Situation bei den Haushaltshandschuhen recht entspannt. Diese wurden durchgängig seit dem Jahr 2005 untersucht. Hierbei mussten nur in den Jahren 2005 und 2008 Beanstandungen ausgesprochen werden. So waren im Jahr 2008 von 18 untersuchten Proben nur 2 Stück (11 %) zu beanstanden. Allerdings war der technische Richt-Wert von 200 mg/kg bei einer der beiden beanstandeten Proben um das 5-fache überschritten.

In den Jahren 2006 und 2008 wurde in zwei Kampagnen Latexbekleidung aus Erotikshops untersucht (2006: 30 Stk.; 2008: 9 Stk.). Waren im Jahr 2006 mehr als 60% in Ordnung, so zeigte sich im Jahr 2008 ein noch besseres Bild: 80% der Proben können ohne Bedenken getragen werden.

Anders verhält es sich hingegen bei den Fitnessbändern. Diese werden bei der Gymnastik zu Hause, in Sportkursen aber auch in professionellen Physiotherapiepraxen eingesetzt. Seit 2006 werden diese weit dehnbaren Bänder regelmäßig am CVUA Stuttgart untersucht und in all den Jahren war weit weniger als die Hälfte in Ordnung. Im Jahr 2009 wiesen von 13 untersuchten Proben 11 (85%) einen hohen Proteingehalt auf.

 
Und das Jahr 2010?

In den ersten Monaten des Jahres 2010 wurden bisher 12 Fitnessbänder auf ihren Proteingehalt untersucht. Mit erfreulichem Ergebnis! Die Beanstandungsquote hat sich um 180° gedreht. Nur 17 % (2 Proben) der Fitnessbänder mussten beanstandet werden.


Diesen Artikel finden Sie unter:

http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=3&ID=1322&Pdf=No

Quelle: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart  (08/2010)

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