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Donnerstag, den 09. Oktober 2014 um 05:42 Uhr

Schilddrüsen-Karzinom: Biomarker verrät Tumorursache

Die Expression des Proteins CLIP2* gibt Auskunft darüber, ob ein papilläres Schilddrüsen-Karziom strahleninduziert oder sporadisch entstanden ist. Damit haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München einen neuen Biomarker für die Ursachendiagnostik dieser bösartigen Tumorerkrankung identifiziert. Ihre Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift ‚Oncogene‘ veröffentlicht.

CLIP2 dient als Strahlenmarker: Nach einer Strahlenbelastung durch radioaktives Iod sind sowohl die Genaktivität als auch die Proteinexpression erhöht, wie die Wissenschaftler Studien nachweisen konnten.

Insbesondere für die Entstehung eines Tumors in der Schilddrüse nach einer Strahlenexposition scheint CLIP2 von Bedeutung zu sein. Das Team um Martin Selmansberger, Dr. Julia Heß, Dr. Kristian Unger und Prof. Dr. Horst Zitzelsberger von der Abteilung Strahlenzytogenetik am Helmholtz Zentrum München fand einen Zusammenhang zwischen hohen CLIP2-Werten und der Strahlenvorgeschichte bei Patienten mit papillärem Schilddrüsen-Karzinom. „In unserer Studie konnten wir die strahlenassoziierte CLIP2-Expression auf Proteinebene in drei unterschiedlichen Gruppen von Patienten mit Schilddrüsen-Karzinom nachweisen“, sagt Erstautor Selmansberger. Die Forschungsarbeit wurde am Helmholtz Zentrum München in Kooperation mit dem Institut für Strahlenschutz und der Abteilung Analytische Pathologie erstellt.

Strahlenmarker CLIP2 erlaubt Ursachenunterscheidung und Risikoabschätzung

„CLIP2 dient daher als Strahlenmarker und erlaubt es uns, zwischen strahleninduzierten und sporadischen Schilddrüsenkarzinomen zu unterscheiden,“ ergänzt Studienleiterin Heß. Die Wissenschaftler haben in ihren Untersuchungen ein standardisiertes Verfahren entwickelt, um CLIP2 nachzuweisen. „Durch diesen Biomarker können wir sowohl Rückschlüsse auf die Mechanismen der Entstehung eines solchen Tumors ziehen, als auch beurteilen, welches Risiko für Schilddrüsenkrebs nach einer hohen Strahlenbelastung, wie beispielsweise einem Strahlenunfall, besteht,“ so Heß.

Der Schwerpunkt der Gesundheitsforschung am Helmholtz Zentrum München liegt auf den großen Volkskrankheiten. Neben Diabetes und Lungenerkrankungen zählen dazu auch Krebserkrankungen. Ziel des Helmholtz Zentrums München ist es, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schnell weiterzuentwickeln, um konkreten Nutzen für die Gesellschaft zu erbringen.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.helmholtz-muenchen.de/aktuelles/uebersicht/pressemitteilungnews/article/25043/index.html

Quelle: Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (10/2014)


Publikation:
Selmansberger, M. et al. (2014). CLIP2 as radiation biomarker in papillary thyroid carcinoma, Oncogene, doi: 10.1038/onc.2014.311
Link zur Fachpublikation http://www.nature.com/onc/journal/vaop/ncurrent/full/onc2014311a.html

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