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Mittwoch, den 18. März 2015 um 11:49 Uhr

Echter Bienenhonig – Verfälschungen mit Hightech entlarven

Lebensmittelskandale in mehreren europäischen Ländern haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass eine steigende Zahl von Konsumenten der Qualität und Echtheit von Lebensmitteln misstraut. Von Verfälschungen ist in jüngster Zeit auch der internationale Handel mit Honig betroffen. Die Vermischung mit billigen Zuckersirupen ist ein akutes Problem auf dem Weltmarkt. Abhilfe schaffen schnelle Multiparameter-Verfahren, mit denen ein ‚molekularer Fingerabdruck‘ des fraglichen Produkts ermittelt wird; dieser wird dann mit einer großen Datenbank von echten Honigen abgeglichen. So können Verfälschungen rasch aufgedeckt werden.

Das Forschungszentrum für Bio-Makromoleküle (FZ BIOmac) der Universität Bayreuth unter der Leitung von Prof. Dr. Paul Rösch verfügt über besondere Kompetenzen für solche Multiparameter-Verfahren. Um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung effizient in marktfähige Produkte umsetzen zu können, wurde die ALNuMed GmbH (Analyse-Labor für Lebensmittel und Medizinprodukte) aus dem FZ BIOmac ausgegründet. Beim internationalen Kongress „Forum Life Science“, das bis zum 12. März 2015 in der TU München am Standort Garching stattfindet, stellt das von Prof. Dr. Stephan Schwarzinger geleitete Team der ALNuMed ein neuartiges Verfahren zur Authentizitätsprüfung von Honig vor: Honey-ProfilingTM ist eine Magnetresonanz-basierte Technologie, mit dem sich ein ‚molekularer Fingerabdruck‘ von Honig erstellen lässt. ALNuMed hat diese Entwicklung wesentlich mitgeprägt. Beim Aufbau einer weltweiten Datenbank aus mehreren tausend Honigen hat ALNuMed mit den Unternehmen FoodQS, Bruker BioSpin und Quality Services International zusammengearbeitet. Verfälschte Honige, die mit herkömmlichen Verfahren nicht entdeckt werden können, lassen sich auf dieser Grundlage nachweisen und gelangen nicht mehr in den Handel.

„Schnelle Multiparameter-Verfahren zur Erstellung von molekularen Fingerabdrücken von Produkten werden künftig fester Bestandteil der Lebensmittelanalytik sein“, erläutert Prof. Schwarzinger. „Methoden wie die (Nah)-Infrarotspektroskopie (IR und NIR), die Massenspektrometrie, vor allem aber die magnetische Kernresonanzspektroskopie (NMR) machen es möglich, Lebensmittel auf ihre Authentizität hin zu prüfen. Sie tragen damit wesentlich zum Konsumentenschutz bei.“ Unter dem Motto „Vertrauen in Lebensmittel dank schneller Hightech-Analytik“ hält der Bayreuther Wissenschaftler am 12. März 2015 um 11:15 Uhr einen Kurzvortrag beim „Forum Life Science“.

Die Bayreuther Forscher arbeiten intensiv an weiteren Verfahren, beispielsweise für Fisch, Fleisch, Getränke, sowie an der Kopplung verschiedener Methoden. Indem die Stärken der einzelnen Methoden kombiniert werden, lässt sich die Leistungsfähigkeit der Analytik weiter steigern. Aspekte der Authentizität, Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln lassen sich so in kurzen Zeiträumen prüfen. „Hersteller, Veredler und Händler von Lebensmitteln können diese Analytik einsetzen, um die Qualität ihrer Produkte nachhaltig abzusichern und das Kundenvertrauen zu steigern“, erklärt Prof. Schwarzinger.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.uni-bayreuth.de/pressemitteilungen-html/041-ALNuMed-FLS/index.html

Quelle: Universität Bayreuth (03/2015)

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