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Donnerstag, den 09. Dezember 2010 um 04:21 Uhr

Moleküle beleuchten

Prof. Dr. Leticia González vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Jena bekommt in diesem Jahr die Dirac-Medaille der World Association of Theoretical and Computational Chemists (WATOC), der größten Vereinigung auf diesem Gebiet. Die renommierte Auszeichnung empfängt jedes Jahr ein Wissenschaftler unter 40 Jahren für herausragende Forschungsleistungen. „Ich bin sehr glücklich über diese Ehre“, sagt Prof. González, „zumal ich die erste Spanierin bin, die diesen Preis erhält.“ Ausgerechnet im spanischen Santiago de Compostela wird sie im Juli nächsten Jahres auf der großen, alle drei Jahre stattfindenden Konferenz der WATOC den Preis erhalten. „Außerdem werde ich auf dieser Tagung einen Vortrag über meine Arbeit halten. Das dürfen nur die WATOC-Preisträger der letzten drei Jahre und hoch renommierte Wissenschaftler wie Nobelpreisträger“, informiert die Chemikerin.

Leticia González beschäftigt sich vor allem mit der Untersuchung von Molekülen. Dazu kombinieren sie und ihre Mitarbeiter drei verschiedene Methoden: Quantenchemie, Reaktionsdynamik und die Kontrolle der Moleküle mit Licht. Diese Mischung war sicherlich ein Grund, den Preis nach Jena zu geben. „Wir schauen uns die Eigenschaften von Molekülen genauer an und beobachten, welche Reaktionen bei bestimmten äußeren Einflüssen ablaufen“, erklärt die Theoretische Chemikerin. „Dabei versuchen wir auch, das Ganze in Zeitlupe zu betrachten und dadurch Prozesse, die eigentlich im Femtosekundenbereich ablaufen, sichtbar zu machen.“ Diese Untersuchungen nehmen die Forscher ausschließlich am Computer vor.

Gerade der Einsatz von Licht in diesem Zusammenhang ist eine Besonderheit. „Wir untersuchen auch, wie Moleküle auf Licht reagieren“, erklärt Leticia González. „Und dazu simulieren wir am Computer eine Bestrahlung.“ Ein Beispiel für solche Reaktionen findet sich im menschlichen Körper, könnten wir doch ohne sie nicht sehen. Wenn Licht auf ein Retinalmolekül in der Netzhaut des Auges fällt, dann beginnt sich ein bestimmter Teil davon zu drehen. Diese Drehung nennt man Isomerisation. Sie bewirkt, dass sich das ganze Molekül verändert, was ein elektrochemisches Signal hervorruft: der Anfang eines von uns wahrgenommenen Bildes. Am Computer können solche und ähnliche Reaktionen künstlich erzeugt werden. Prof. González untersucht so auch DNA.


Den Artikel finden Sie unter:

http://idw-online.de/pages/de/news400850

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft / Friedrich-Schiller-Universität Jena (12/2010)

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