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Chemikerinnen und Chemiker entwickeln und optimieren neue chemische Reaktionen häufig an sogenannten Modellsystemen, das heißt an einfachen, leicht zugänglichen Substraten. Anschließend zeigen sie beispielhaft an bis zu etwa 100 anderen Substraten, dass die Reaktion funktioniert. Diese Demonstration vielseitiger Anwendbarkeit heißt im Fachjargon „Scope“. Durch eine subjektive Auswahl der Substrate entsteht jedoch häufig ein verzerrtes Bild der Anwendungsbreite der neu entwickelten Reaktion. Oft ist unklar, ob sie zur Synthese eines gewünschten Produktes genutzt werden kann. Ein Team um den Chemiker Prof. Dr. Frank Glorius von der Universität Münster schlägt daher nun eine Mögl...
Multiresistente bakterielle Infektionen, gegen die keine bekannten Antibiotika mehr helfen, sind eine ernsthafte globale Bedrohung. Ein chinesisches Forschungsteam stellt in der Zeitschrift Angewandte Chemie jetzt einen Ansatz vor, auf dessen Basis sich neuartige Antibiotika gegen resistente Keime entwickeln lassen. Sie basieren auf Eiweißbausteinen mit fluorierten Lipidketten.

Antibiotika werden oft viel zu schnell verschrieben, in vielen Ländern rezeptfrei vertrieben und in der Massentierhaltung prophylaktisch zur Vermeidung von Infektionen und als Leistungsförderer verabreicht. Die Folge: Resistenzen sind im Vormarsch - zunehmend auch gegen Reserveantibiotika. Die Entwicklung in...
Von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstütze Systeme und Lösungen erobern zunehmend den Laboralltag. Das zeigt die neue Publikation „Künstliche Intelligenz im Labor“, die vom deutschen Industrieverband SPECTARIS und der Messe München anlässlich der analytica 2024 veröffentlicht wurde. Gerätehersteller, wissenschaftliche Institute, Softwareunternehmen und Anwender haben sich in den letzten Jahren intensiv diesem spannenden Forschungsgebiet gewidmet und können Ergebnisse präsentieren, die zeigen, wie tiefgreifend die transformative Kraft von KI im Labor bereits heute ist und welches Potenzial noch erwartet werden kann.

Ein Ausschnitt dieser Lösungen wird im Report anhand ...
Bei einer gemeinsamen Testreihe von 14 Umweltschutzgruppen aus vier Kontinenten, darunter auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), wurden in 35 von 56 getesteten Kinderoutdoorjacken (62,5 Prozent) PFAS nachgewiesen. In 16 Fällen waren in der EU geltende Grenzwerte der per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen überschritten. Am häufigsten wurde PFOA (Perfluoroctansäure) nachgewiesen, eine hochtoxische PFAS-Verbindung, die für ein weltweites Verbot gelistet ist. PFAS lassen sich im Blutserum nachweisen - und haben erhebliche Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. So scheint die auch Bildung von Antikörpern nach Impfungen reduziert zu sein.

Bereits bei ihr...
Mikroplastik kommt in den entlegensten Meeresgebieten der Welt vor. In der Antarktis ist die Belastung sogar höher als bisher angenommen. Das zeigt eine Untersuchung mit Beteiligung von Forschenden der Universität Basel.
Es ist nicht die erste Untersuchung zu Mikroplastik in der Antarktis, die Forschende der Universität Basel und des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) durchführten. Doch die Auswertung der Daten einer Expedition vom Frühjahr 2021 zeigt, dass die Umweltbelastung durch die winzigen Kunststoffteilchen im besonders abgelegenen Weddellmeer grösser ist, als bisher bekannt war.

Die insgesamt 17 Meerwasserproben weisen allesamt eine höhere Konzentration an Mikroplastik a...
Sicherheitsexperten fürchten den Q-​Day, den Tag, an dem Quantencomputer so leistungsfähig werden, dass sie heutige Passwörter knacken können. Gewisse Experten schätzen, dass es keine zehn Jahre mehr dauert, bis es soweit ist. Passwortprüfungen basieren auf kryptografischen Einwegfunktionen, die aus einem Eingabewert einen Ausgabewert berechnen. Damit kann man die Gültigkeit eines Passworts überprüfen, ohne das Passwort selbst zu übermitteln. Die Einwegfunktion wandelt das Passwort in einen Ausgabewert um, anhand dessen zum Beispiel im Onlinebanking die Gültigkeit überprüft werden kann. Das Besondere an Einwegfunktionen ist, dass sich aus dem Ausgabewert nicht auf den Eingabew...
Gerrit Bredeck wurde für seine Arbeiten zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Saharastaub mit dem Rudolf-Buchheim-Preis der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie e.V. (DGPT) ausgezeichnet. Er forschte dazu als Doktorand in der Arbeitsgruppe von Dr. Roel Schins am IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung und promoviert an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Der Preis wurde im Rahmen der Jahrestagung der DGPT am 14. März 2024 in München überreicht.

Wer kennt ihn nicht, den lästigen Wüstenstaub, der sich von Zeit zu Zeit auf Autos legt? Die derzeitigen Wüstenbildungstendenzen, die auch durch den K...
Generative künstliche Intelligenz (KI) kennt man vermutlich am besten von Anwendungen zur Texterstellung oder Bilderzeugung wie ChatGPT oder Stable Diffusion. Darüber hinaus zeigt sich ihr Nutzen in einer Reihe verschiedener wissenschaftlicher Bereiche. In ihrer jüngsten Arbeit, die auf der bevorstehenden International Conference on Learning Representations (ICLR) präsentiert wird, haben Forscherinnen und Forscher des Center for Advanced Systems Understanding (CASUS) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) in Zusammenarbeit mit Fachleuten des Imperial College London und des University College London einen neuen Open-Source-Algorithmus namens Conditional Variational Diffusion Model...
Fluoreszierende Moleküle machen die Visualisierung von Gewebe und Zellen möglich und sind daher in der Medizin und Pharmazie unverzichtbar. Ein Team um Nuno Maulide und Leticia González von der Fakultät für Chemie der Universität Wien, sowie um Harald Sitte von der MedUni Wien, hat eine Reihe neuartiger fluoreszierender Moleküle entwickelt. Diese können in einem einzigen Schritt über ein Lego-ähnliches modulares System einfach hergestellt werden und leuchten in allen Farben des Regenbogens.

Fast zweihundert Jahre nach der Entdeckung, dass das Alkaloid Chinin unter UV-Licht fluoresziert, ist die Verwendung fluoreszierender Moleküle für viele Bereiche de facto unentbehrlich,...
Die meisten Nervenzellen im menschlichen Gehirn erneuern sich nicht. So auch manche ihrer Bestandteile, die so alt sein können wie der Organismus selbst. Martin Hetzer, Molekularbiologe und Präsident des Institute of Science and Technology Austria (ISTA), und Kolleg:innen haben nun bemerkenswert stabile Moleküle gefunden. Es handelt sich um RNA, die üblicherweise als kurzlebig gilt, jedoch in Nervenzellen von Mäusen über deren gesamte Lebensdauer hinweg fortbesteht. Die Ergebnisse helfen, die komplexe Alterung des Gehirns und damit verbundenen Krankheiten besser zu verstehen.

Nach zwei Jahrzehnten in den USA kehrte Martin Hetzer 2023 in sein Heimatland Österreich zurück, um da...
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